Roher Grünkohl

Grünkohl: 

Das Wintergemüse mit geballter Nährstoff-Kraft

Grünkohl zählt nicht ohne Grund zu den beliebtesten Wintergemüsen und wird oft als wahres „Superfood“ bezeichnet. Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn die heimischen Felder ansonsten eher karg aussehen, bereichert Grünkohl den Speiseplan mit seinen wertvollen Vitaminen, Mineralstoffen und einer ganzen Palette an sekundären Pflanzenstoffen. Verschiedene Studien legen sogar nahe, dass Grünkohl zum Schutz vor Krebs beitragen kann. Doch was macht Grünkohl so gesund? Welche Inhaltsstoffe stecken in den grünen Blättern? Und warum ist frischer Grünkohl hauptsächlich in den Wintermonaten erhältlich? In diesem Artikel geben wir Ihnen einen umfassenden Überblick über das Traditionsgemüse und liefern Ihnen zudem praktische Tipps, wie Sie Grünkohl in Ihren Alltag integrieren können.

 

Ein winterliches Blattgemüse mit Tradition

Wer an Grünkohl denkt, hat häufig ein klassisches Wintergericht vor Augen: Lange gekochter Grünkohl mit Speck oder Mettwürstchen, serviert mit Salzkartoffeln. Dieses Gericht erfreut sich besonders in Norddeutschland großer Beliebtheit und ist eng mit winterlichen Traditionen verknüpft. Doch warum ist Grünkohl eigentlich so stark an die Winterzeit gebunden?

Der Grund dafür liegt vor allem in den klimatischen Bedingungen: Grünkohl ist relativ kälteresistent und verträgt, anders als viele andere Gemüsearten, auch Frost. Tatsächlich schmeckt Grünkohl oft noch aromatischer, wenn er einige kalte Nächte hinter sich hat. Dann wandelt sich nämlich ein Teil der in den Blättern gespeicherten Stärke in Zucker um, was dem Kohl eine leicht süßliche Note verleiht. Aus diesem Grund wird Grünkohl üblicherweise erst nach den ersten kühlen Nächten geerntet. In Deutschland beginnt die Grünkohl-Saison im Spätherbst und zieht sich bis in den Februar hinein

 

Warum ist Grünkohl so gesund?

Grünkohl ist eine echte Vitalstoff-Bombe und zeichnet sich durch eine einzigartige Kombination verschiedener Nährstoffe aus. Obwohl jede einzelne Substanz für sich genommen schon hilfreich sein kann, profitiert der Körper gerade durch das Zusammenspiel von Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen.

 

Vitamine im Grünkohl

Denn Grünkohl strotzt nur so vor Vitamin C, welches das Immunsystem unterstützt und zu einer normalen Funktion der Abwehrkräfte beiträgt. Schon eine Portion Grünkohl kann – je nach Zubereitung – einen großen Anteil des täglichen Bedarfs an Vitamin C decken. Darüber hinaus liefert Grünkohl hohe Mengen an Vitamin K, das für die Blutgerinnung sowie den Erhalt der Knochen essenziell ist. Weitere Vitamine, wie etwa das Provitamin A (Beta-Carotin) und einige B-Vitamine, runden das umfangreiche Vitalstoff-Paket ab.

Gekochter Grünkohl

Mineralstoffe im Grünkohl

Auch in puncto Mineralstoffe kann Grünkohl punkten. Er liefert unter anderem Calcium, das zum Erhalt der Knochen beiträgt, sowie Kalium, das für den Flüssigkeitshaushalt von Bedeutung ist. Zudem enthält Grünkohl Eisen – ein Spurenelement, das beim Sauerstofftransport im Körper eine zentrale Rolle spielt.

 

Grünkohl punktet durch sekundäre Pflanzenstoffe

Neben Vitaminen und Mineralstoffen enthält Grünkohl sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe, zu denen zum Beispiel Glucosinolate und Flavonoide gehören. Diese Stoffe können eine antioxidative Wirkung im Körper entfalten und damit zum Zellschutz beitragen, was sie zu einer wertvollen Ergänzung für eine gesunde Ernährung macht.

 

Grünkohl ist reich an Ballaststoffen

Die faserreichen Blätter des Grünkohls sind außerdem eine gute Quelle für Ballaststoffe. Diese unterstützen eine normale Verdauungsfunktion und sorgen für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl. Gerade für Menschen ab 50 Jahren kann eine ausreichende Ballaststoffzufuhr hilfreich sein, um den Stoffwechsel in Schwung zu halten und für eine gesunde Darmflora zu sorgen.

In Kombination ergeben diese Inhaltsstoffe ein Lebensmittel, das nicht nur köstlich schmeckt, sondern auch wertvolle Beiträge zur täglichen Nährstoffversorgung leisten kann. Natürlich ist Grünkohl kein „Allheilmittel“, aber er kann seinen Teil zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen und so dabei helfen, den Körper mit essenziellen Nährstoffen zu versorgen.

 

Trägt Grünkohl tatsächlich zum Schutz vor Krebs bei?

Neben seinen allgemeinen gesundheitlichen Vorzügen gibt es auch Hinweise darauf, dass Grünkohl – ähnlich wie andere dunkelgrüne Blattgemüse – zu einem gewissen Schutz vor Krebs beitragen kann. Laut dem American Institute for Cancer Research (AICR) sind dunkelgrüne Blattgemüse wie Spinat, Brokkoli oder eben Grünkohl reich an einer Vielzahl von schützenden Verbindungen. Zu diesen gehören neben den erwähnten Glucosinolaten auch bestimmte Carotinoide und Flavonoide, die im Körper eine antioxidative Wirkung entfalten und dabei helfen können, freie Radikale zu reduzieren. Die AICR hat Grünkohl daher in ihre Liste der vor Krebs schützenden Lebensmittel aufgenommen. Die Fachgesellschaft betont jedoch auch, dass kein einziges Lebensmittel allein vor Krebs schützen kann, sondern immer das Gesamtbild aus Ernährung, Bewegung, Lebensstil, Umweltfaktoren und genetischer Veranlagung ausschlaggebend für das Risiko ist.

 

So integrieren Sie Grünkohl in Ihren Alltag

Für viele Menschen ist Grünkohl das klassische „deftige Wintergericht“, doch er kann so viel mehr sein. Gerade, wenn Sie Ihren Speiseplan erweitern möchten, lohnt es sich, einmal neue Rezepte auszuprobieren. Wie wäre es mit einem wärmenden Grünkohl-Curry, einer würzigen Grünkohlsuppe mit Kartoffeln und Karotten, einem knackigen Grünkohl-Salat oder einem vitaminreichen Grünkohl-Smoothie am Morgen? Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und passen Sie die Rezepte nach Belieben an Ihren persönlichen Geschmack an.

Gerade wer sich dabei auf schonende Garmethoden wie Dünsten oder Blanchieren konzentriert, profitiert nicht nur von mehr Nährstoffen, sondern auch von einem frischen, leicht süßlichen Geschmack. Probieren Sie es aus und entdecken Sie den Grünkohl als vielseitiges Wintergemüse!

 

Quellen:

 

Über den Autor
Volker Blasek ist Diplom-Redakteur mit den Themenschwerpunkten Gesundheit und Medizin. Mit über 3000 veröffentlichten Beiträgen in verschiedenen Medien ist er ein erfahrener Fachmann auf seinem Gebiet. In seiner Freizeit widmet er sich gerne seinem Garten und liebt es, neue Reiseziele zu erkunden.


Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Informationen und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.