Warmer Tee

Trinken nicht vergessen!

Warum ausreichende Flüssigkeitszufuhr im Winter so wichtig ist

Wenn es draußen kalt, grau und ungemütlich ist, fällt vielen Menschen das regelmäßige Trinken schwer. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist jedoch essenziell, damit Körper und Geist fit bleiben. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Trinken so wichtig ist, wie viel Flüssigkeit pro Tag empfohlen wird und weshalb wir im Winter oft zu wenig trinken. Dabei gehen wir auch darauf ein, welche Anzeichen auf eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme hindeuten und welche Getränke besonders geeignet sind – oder gemieden werden sollten.

 

Warum ist Trinken überhaupt so wichtig?

Unser Körper besteht zu einem großen Teil aus Wasser – je nach Alter und Geschlecht zwischen 50 und 70 Prozent. Für zahlreiche Prozesse ist Flüssigkeit unverzichtbar: Der Körper reguliert damit die Körpertemperatur, transportiert Nährstoffe und Sauerstoff zu den Zellen und sorgt dafür, dass Abfallstoffe über die Nieren ausgeschieden werden. Auch unser Gehirn und unsere Muskeln sind auf eine konstante Versorgung mit Flüssigkeit angewiesen, um optimal zu funktionieren. Laut der Harvard Medical School erfüllt Wasser viele wichtige Aufgaben im Organismus, wie z. B.:

  • Transport von Nährstoffen und Sauerstoff zu den Zellen,
  • Bakterien aus der Blase spülen,
  • Unterstützung der Verdauung,
  • Verhinderung von Verstopfung,
  • Normalisierung des Blutdrucks,
  • Polsterung der Gelenke,
  • Schutz von Organen und Geweben,
  • Regulierung der Körpertemperatur,
  • Aufrechterhaltung des Gleichgewichts der Elektrolyte (Natrium).

Gerade im Alter wird die Bedeutung des Trinkens oft unterschätzt. Dabei sinkt das Durstgefühl mit zunehmendem Alter, obwohl der Flüssigkeitsbedarf nicht unbedingt geringer wird. Wer zu wenig trinkt, riskiert nicht nur Müdigkeit und Konzentrationsprobleme, sondern auch eine Schwächung des Herz-Kreislauf-Systems und des Stoffwechsels.

 

Wie viel sollten wir trinken?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen, täglich rund 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Dabei handelt es sich um eine allgemeine Richtlinie, die von verschiedenen Faktoren wie Körpergröße, Gewicht, Aktivitätslevel und Wetter beeinflusst wird. Wer viel schwitzt – sei es durch Bewegung oder heiße Umgebung – benötigt entsprechend mehr. 

Für ältere Menschen kann es sinnvoll sein, die Trinkmenge regelmäßig zu überprüfen, da das Durstsignal weniger stark ausfällt als in jüngeren Jahren. Auch manche Medikamente (z. B. entwässernde Mittel) können den Flüssigkeitsbedarf beeinflussen. Im Zweifelsfall sollten Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt fragen, welche Trinkmenge für Sie persönlich empfehlenswert ist.

 

Zu geringe Flüssigkeitszufuhr: Erste Anzeichen und Folgen

Eine leichte Dehydrierung bleibt häufig zunächst unbemerkt, kann sich aber schnell bemerkbar machen. Frühwarnzeichen sind unter anderem:

  • Mundtrockenheit oder spröde Lippen 
  • Konzentrationsschwäche, leichte Kopfschmerzen oder Schwindel 
  • Dunkler Urin und seltener Harndrang 
  • Trockene Haut und Schleimhäute 
  • Müdigkeit oder Abgeschlagenheit 

Wenn die Flüssigkeitszufuhr dauerhaft zu gering ist, können sich gesundheitliche Probleme verschlimmern: Das Risiko für Harnwegsinfektionen steigt, da Bakterien nicht regelmäßig ausgespült werden. Auch die Verdauung kann leiden, was zu Verstopfung oder einem Völlegefühl führt. Im Extremfall droht ein Kreislaufkollaps oder eine akute Nierenschwäche. 

Tee brühen

Welche Getränke sind empfehlenswert?

Wasser steht nach wie vor an erster Stelle, wenn es um eine gesunde Flüssigkeitszufuhr geht. Ob Mineralwasser, Leitungswasser oder stilles Wasser – alle Varianten eignen sich bestens. Wer es geschmackvoller mag, kann dem Wasser Gurkenscheiben, Zitronenscheiben oder Minzblätter beifügen.

Ungesüßte Tees sind ebenfalls eine ausgezeichnete Wahl, insbesondere im Winter, weil sie gleichzeitig wärmen. Ob Kräuter- oder Früchtetee – die Vielfalt ist groß, und jeder kann seine Lieblingssorte finden. Auch grüner Tee oder Kaffee wird wegen der möglichen antioxidativen Wirkung gerne empfohlen, sollte jedoch nicht in rauen Mengen konsumiert werden. 

Gemüsebrühe ist eine oft unterschätzte Möglichkeit, den Körper mit zusätzlicher Flüssigkeit und Vitaminen zu versorgen. Eine warme, leichte Brühe kann besonders an kalten Tagen Wohlbefinden schenken und gleichzeitig helfen, den Flüssigkeitshaushalt aufzufüllen.

 

Vorsicht vor Zuckerbomben und Energy Drinks

Es ist verlockend, gerade im Winter zu süßen Heißgetränken wie Kakao, Punsch oder aromatisierten Kaffeespezialitäten zu greifen. Doch solche Getränke enthalten oft viel Zucker und tragen somit nicht nur zur Kalorienbilanz bei, sondern können auch zu Blutzuckerschwankungen führen. Gleiches gilt für Limonaden, Fruchtsäfte und Energy Drinks: Der hohe Zuckergehalt und enthaltene Zusatzstoffe können den Körper belasten.

„Wegen ihres hohen Zuckergehalts gehören vor allem Softdrinks und unverdünnte Fruchtsäfte zu den weit verbreiteten Dickmachern“, warnt die Deutsche Herzstiftung.  Wer regelmäßig zu viel davon trinkt, riskiert laut den Fachleuten krankhaftes Übergewicht, Diabetes und in der Folge potenziell tödliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Laut einer großen Übersichtarbeit im Fachjournal „BMJ“ ist ein hoher Zuckerkonsum, insbesondere durch gezuckerte Getränke, mit einem erhöhten Auftreten von 45 verschiedenen Krankheiten und gesundheitlichen Beeinträchtigungen verbunden, darunter einige Krebsarten, Übergewicht, Fettleber, Herzkrankheiten und das Risiko eines vorzeitigen Todes.

 

Praktische Tipps für den Alltag

  • Trinkrituale schaffen: Stellen Sie morgens eine Karaffe Wasser in Sichtweite, zum Beispiel auf den Küchentisch oder Schreibtisch. So denken Sie automatisch öfter daran, ein Glas zu trinken. 
  • Wasser als Mahlzeitenbegleiter: Gewöhnen Sie sich an, zu jeder Mahlzeit ein Glas Wasser zu trinken. 
  • Teepause einlegen: Gönnen Sie sich feste Teezeiten, etwa vormittags und nachmittags, um den Flüssigkeitsbedarf zu decken und gleichzeitig zu entspannen. 
  • App oder Erinnerung nutzen: Viele Menschen empfinden es als hilfreich, eine Trink-App zu installieren, die regelmäßig ans Trinken erinnert. Alternativ hilft ein Wecker am Smartphone. 
  • Warme Alternativen: Wem kühles Wasser an kalten Tagen nicht zusagt, der kann auf lauwarmes Wasser oder Tees zurückgreifen.

 

Fazit: Ausreichend trinken lohnt sich

Gerade in den Wintermonaten sinkt das Durstgefühl, obwohl der Körper nach wie vor auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr angewiesen ist. Wer zu wenig trinkt, riskiert neben Müdigkeit und Konzentrationsschwäche auch ein erhöhtes Infektionsrisiko und mögliche Kreislaufprobleme. Achten Sie deshalb bewusst darauf, täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßte Getränke zu sich zu nehmen und ignorieren Sie keine frühen Anzeichen von Dehydrierung. Ihr Körper und Ihr Wohlbefinden werden es Ihnen danken.

 

Quellen:

 

Über den Autor
Volker Blasek ist Diplom-Redakteur mit den Themenschwerpunkten Gesundheit und Medizin. Mit über 3000 veröffentlichten Beiträgen in verschiedenen Medien ist er ein erfahrener Fachmann auf seinem Gebiet. In seiner Freizeit widmet er sich gerne seinem Garten und liebt es, neue Reiseziele zu erkunden.
 

Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Informationen und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.