Selbstgemachtes Eis am Stiel, Heidelbeer-Geschmack

Gesunde Eiscreme selber machen: 

Vier Varianten ohne Reue

Was gibt es schöneres als Eiscreme an einem warmen Sommertag? Leider ist herkömmliches Speiseeis nicht sonderlich gesund, da es oft viele Kalorien, Zucker, gesättigte Fette und Zusatzstoffe enthält. Dabei kann Eis durchaus gesund hergestellt werden. Am besten, wenn man es einfach selbst macht. In diesem Beitrag stellen wir vier einfache Do-it-Yourself-Methoden vor, mit denen Sie im Handumdrehen gesundes Eis auf Basis von Banane, Kokos, Früchten oder Magerquark zaubern. 
 

Herkömmliches Speiseeis: versteckte Zucker- und Fettbomben

Industrieeis wird meist sahnig, indem der Gefrierpunkt durch Zucker gesenkt und Luft untergeschlagen wird. In 100 Gramm Milcheis stecken daher durchschnittlich 20 bis 25 Gramm Zucker und über 200 Kilokalorien. Insbesondere Sahneeis ist reich an Fett, was sich negativ auf den Cholesterinspiegel auswirken kann, wenn es regelmäßig in großen Mengen konsumiert wird. Zusatzstoffe wie der Emulgator E 476 sorgen zwar für eine angenehme Schmelze, stehen aber im Verdacht, schädlich für Leber und Nieren zu sein.
 

Selbstgemachtes Eis: das Grundprinzip

Der Zucker im Eis senkt normalerweise den Gefrierpunkt und verhindert harte Kristalle. Ersetzen können Sie ihn einfach durch reife, sehr süße Früchte. Besonders geeignet hierfür sind beispielsweise Banane, Mango oder Datteln. Kleine Mengen Birkenzucker oder Stevia können die Süße zusätzlich erhöhen. Die Cremigkeit entsteht, wenn Fett und Protein winzige Luftbläschen und Wassertröpfchen umhüllen. Diesen Part übernehmen Kokosmilch, Nussmus, griechischer Joghurt oder Magerquark. Regelmäßiges Umrühren während des Gefrierens (circa alle 30 Minuten) schlägt zusätzliche Luft ein und zerkleinert Eiskristalle. Noch feiner wird das Ergebnis, wenn Sie die vorbereitete Masse vor dem Frosten gut vorkühlen. Benutzen Sie flache Behälter, die Sie kurz vor dem Servieren zwei Minuten antauen lassen, dann ist das Löffelgefühl genauso wie bei Gelato, nur mit viel weniger Zucker und gesünderen Inhaltsstoffen.

Nicecream, selbstgemachtes Eis aus gefrorenen Bananen

Variante 1: „Nicecream“ aus Bananen

Bei dieser Variante wird das Eis hauptsächlich auf Bananenbasis hergestellt. Banane liefert Kalium für Herz und Nerven, resistente Stärke für die Darmflora und macht das Eis von Natur aus cremig. Ohne Haushaltszucker bleibt der glykämische Index niedrig, was vorteilhaft für Menschen mit Prädiabetes oder Diabetes ist.

Für zwei Portionen gehen Sie folgendermaßen vor: Drei sehr reife Bananen schälen, in Scheiben schneiden und mindestens sechs Stunden einfrieren. Gefrorene Scheiben mit zwei Esslöffeln Hafermilch und optional einem Teelöffel Kakaopulver im Mixer pürieren, bis eine homogene Masse entsteht. Am besten sofort servieren, denn „Nicecream“ schmilzt rascher als Sahneeis. Möchten Sie die Portion aufbewahren, gefrieren Sie sie erneut und tauen Sie später fünf Minuten an, um die Konsistenz zu reaktivieren.
 

Variante 2: exotisches Kokos-Eis

Kokos-MCT-Fette werden schneller verstoffwechselt als langkettige Fettsäuren und liefern rasche Energie ohne großen Blutzuckeranstieg. Zudem können Menschen mit Laktoseintoleranz Kokos-Eis beschwerdefrei genießen. Auch Veganerinnen und Veganer freuen sich über die rein pflanzlichen Zutaten.

Für vier Portionen verrühren Sie 400 ml Kokosmilch light, einen Esslöffel Kokosraspel, einen Esslöffel Ahornsirup und das Mark einer halben Vanilleschote. Dann die Mischung in einen flachen, gefriergeeigneten Behälter füllen. Nach einer Stunde im Tiefkühlfach alles kräftig durchrühren. Diesen Vorgang dreimal wiederholen. Vor dem Anrichten kurz antauen lassen.
 

Variante 3: vitaminreiches Fruchteis am Stil

Dieses selbstgemachte Fruchteis am Stil liefert pro Portion lediglich 14 Kilokalorien, dafür reichlich Vitamin C sowie sekundäre Pflanzenstoffe, die Zellen vor oxidativem Stress schützen; ein perfekter, leichter, kühlender und zahnfreundlicher Snack bei Hitze.

Für sechs Portionen schneiden Sie eine Kiwi und sechs mittelgroße Erdbeeren in feine Scheiben. Verrühren Sie 250 ml Wasser, drei Esslöffel naturtrüben Apfelsaft und einen Esslöffel Zitronensaft. Förmchen halb füllen, Obstscheiben einsetzen, mit der restlichen Flüssigkeit auffüllen und über Nacht einfrieren. 
 

Variante 4: proteinreicher Quark-Frozen-Joghurt

Eis auf Magerquark-Basis liefert pro 100 Kilokalorien 14 Gramm Eiweiß, welches zur Muskelerhaltung beiträgt und das Sättigungsgefühl verstärkt. Gleichzeitig liefert der Quark wertvolles Kalzium und die enthaltenen Himbeeren wertvolle Vitamine und Ballaststoffe.

Für vier Portionen pürieren Sie 150 Gramm Himbeeren (oder andere Beeren) und vermengen die Masse mit 300 Gramm Magerquark, 100 Gramm griechischer Joghurt und dem Saft einer halben Zitrone. Mit einem Esslöffel Birkenzucker oder Honig abschmecken, dann sechs Stunden gefrieren. Währenddessen alle 30 Minuten umrühren. Vor dem Servieren mit gehackten Mandeln bestreuen und nach Belieben etwas Zimt hinzufügen.
 

Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt

Sobald die Basis steht, können Sie nahezu jede Menge gesunde Zutaten für mehr Varianz einbringen: Ein Löffel Nuss- oder Mandelmus liefert Extra-Cremigkeit und sättigendes pflanzliches Eiweiß, während Kakaopulver oder Matcha der Banane-Basis einen herben Kick geben kann. Gefrorene Mango- oder Pfirsichwürfel bringen tropische Süße, gefriergetrocknete Beeren färben natürlich und verstärken das Aroma. Wer es crunchy mag, benutzt gehackte Pistazien, Kakaonibs oder geröstete Haferflocken als Topping. Für eine probiotische Note können Sie einen Esslöffel Naturjoghurt oder Kefir in die Masse pürieren; mit Kokos- oder Sojajoghurt bleibt das Eis laktosefrei. Selbst Gewürze wie Zimt, Vanille-Extrakt oder frisches Basilikum harmonieren überraschend gut und machen jede Portion zum individuellen Geschmackserlebnis.
 

Fazit: Machen Sie Ihr Eis zur Nährstoff-Chance

Eis bleibt zwar ein Genussmittel, doch mit selbst gewählten Zutaten wird jede Portion zur Nährstoff-Chance statt zum Zucker-Risiko. Bananen-Nicecream spart Kalorien, Kokos-Eis begeistert Veganer, Fruchteis am Stiel liefert Vitamine, Quark-Frozen-Joghurt unterstützt die Muskeln und hält lange satt. So gönnen Sie sich kühle Freude ohne Reue. Also Gefrierfach frei räumen, Mixer startklar machen und gesund naschen!

 

Quellen:

 

Über den Autor
Volker Blasek ist Diplom-Redakteur mit den Themenschwerpunkten Gesundheit und Medizin. Mit über 3000 veröffentlichten Beiträgen in verschiedenen Medien ist er ein erfahrener Fachmann auf seinem Gebiet. In seiner Freizeit widmet er sich gerne seinem Garten und liebt es, neue Reiseziele zu erkunden.


Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Informationen und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.