Hautkrebsuntersuchung

Hautkrebs rechtzeitig erkennen: 

Der Selbstcheck

Sonne auf der Haut hebt die Stimmung sofort. Das warme Licht kurbelt die Bildung von Vitamin D an und stärkt dadurch Knochen und Abwehr. Viele Menschen verbinden Bräune mit Urlaub und sehen darin ein sichtbares Zeichen für Erholung und Vitalität. Doch die Strahlung der Sonne kann Zellen auch irreparabel schädigen. Nach Angaben der Deutschen Krebshilfe erhalten rund 372.000 Menschen in Deutschland die Diagnose Hautkrebs. Ein Großteil der Betroffenen ist über 50 Jahre alt. Hautkrebs beginnt fast immer oberflächlich und ist sichtbar. Wer Veränderungen der Haut rechtzeitig erkennt, hat beste Heilungschancen und erspart sich belastende Therapien.
 

UV-Strahlung: Warum Sonnenlicht Zellen mutieren lässt

Sonnenlicht enthält ultraviolette Strahlen, die direkt auf die Haut treffen. Diese Strahlung kann zu Schäden in der Erbsubstanz führen, die das körpereigene Reparatursystem nur begrenzt kitten können. Besonders gefährlich sind Sonnenbrände in der Kindheit oder Jugend, weil die Stammzellen dichter unter der Hautoberfläche liegen und kaum Schutzpigmente haben. Auch bei älteren Menschen kann die Strahlung stärkere Schäden anrichten, da die Abwehrkräfte mit zunehmendem Alter schwächer werden. Mit jedem ausgelassenem Sonnenbad, bzw. Sonnenbrand sammelt die Haut Mutationen, die sich irgendwann verselbstständigen können.
 

Weißer und schwarzer Hautkrebs: Wo ist der Unterschied?

Grob unterteilt wird Hautkrebs in schwarze und weiße Formen mit mehreren Unterformen. Schwarzer Hautkrebs (Melanom) entsteht aus pigment­bildenden Melanozyten. Das sind spezialisierte Zellen, die für die Produktion des Hautpigments Melanin verantwortlich sind. Deshalb sehen Melanome oft fleckig, braun, grau oder schwarz aus. Dieser Tumor gilt als besonders aggressiv, da er schon früh in Lymphknoten oder Organe streuen kann. Das maligne Melanom ist für neunzig Prozent der Todesfälle durch Hauttumoren verantwortlich, obwohl es nur etwa fünfzehn Prozent der Diagnosen ausmacht.

Unter weißen Hautkrebs fallen Formen wie Basalzell- und Plattenepithel-Karzinom, die aus anderen Hautzellen stammen und meist hell, glasig oder verkrustet wirken. Sie wachsen in der Regel langsam und bilden selten Metastasen. Unbehandelt können sie jedoch umliegendes Gewebe zerstören. Für schwarzen Hautkrebs sind kurze intensive UV-Belastungen typische Auslöser, während regelmäßige und häufige Sonnenbestrahlung vor allem weißen Hautkrebs begünstigt.
 

Warum reife Haut anfälliger für Veränderungen wird

Mit zunehmendem Alter verliert die Lederhaut (Dermis) elastische Fasern und wird dünner. Schweiß- und Talgdrüsen arbeiten sparsamer, dadurch fehlt ein Teil des natürlichen Sonnenschutzfilms. Pigmentzellen verteilen sich ungleichmäßig, sodass braune Flecken neben hellen Inseln liegen. Das macht Veränderungen schwerer erkennbar. Zugleich verlangsamt sich die Zellteilung und die Heilung dauert länger, was chronische Wunden begünstigt. Zudem nehmen ältere Menschen häufiger Medikamente, die fototoxisch wirken, wie z.B. bestimmte Blutdrucksenker oder Antibiotika. Diabetes und Durchblutungsstörungen reduzieren die Immunantwort der Haut ebenfalls. Diese Faktoren erklären, warum helle Karzinome besonders bei Seniorinnen und Senioren zunehmen. Wer schon als Kind viele Sommersprossen hatte, sollte deshalb mit zunehmendem Alter nicht nachlässig werden.

Schutz vor Hautkrebs mit Sonnenschutz

Selbstcheck sollte monatlich erfolgen

Regelmäßige Selbstkontrolle ergänzt das zweijährige Kassen-Screening. Nach dem Duschen steht man vor einem Ganzkörperspiegel, helles Licht zeigt Details. Mit einem Handspiegel betrachtet man Rücken, Nacken, Gesäß und Fußsohlen. Partner können Kopfhaut und Ohren inspizieren. Fotografieren Sie auffällige Flecken neben einem Lineal und vergleichen Sie die Bilder monatlich. Jede Veränderung, die länger als zwei Wochen besteht oder jede Wunde, die nicht heilt, sollte fachärztlich abgeklärt werden.
 

ABCDE-Regel richtig nutzen

Die Haut sendet Frühwarnzeichen lange bevor andere Symptome wie Schmerzen auftreten. Bei Pigmentflecken hilft die sogenannte ABCDE-Regel, um Veränderungen der Haut selbst zu beurteilen. Überprüfen Sie jeden Fleck systematisch von Kopf bis Fuß und beurteilen Sie die Veränderungen nach folgenden Punkten:

  • A = Asymmetrie: Wirkt der Fleck ungleichmäßig, hat er keine klare ovale oder runde Form?
  • B = Begrenzung: Sind die Ränder ausgefranst oder wirken verwaschen?
  • C = Color (Farbe): Hat der Fleck mehrere Farbtöne, die von hellbraun über rot bis schwarz reichen können?
  • D = Durchmesser: Beträgt der Durchmesser mehr als fünf Millimeter? Wird der Fleck mit der Zeit größer?
  • E = Entwicklung: Gibt es Veränderungen in Form, Farbe, Größe oder Erhebung?

Trifft schon ein Kriterium zu, sollten Sie die Veränderung zeitnah in einer Hautarztpraxis abklären lassen.

Weißer Hautkrebs macht sich eher durch glasige Knoten, verkrustete Wunden oder raue Stellen bemerkbar, die nicht heilen. Hautärzte nutzen Dermatoskopie und entfernen verdächtige Areale unter örtlicher Betäubung, sofern nötig.
 

Sonnenschutz ist die beste Prävention

Vorbeugung beginnt vor der Haustür. Kleidung mit dichtem Gewebe blockt bis neunzig Prozent der Strahlung. Ein Hut mit Krempe schützt Nase, Ohren und Nacken. Sonnencreme kommt erst danach. Sie füllt die Lücken, wo Stoff fehlt. Vor allem im Urlaub sollte beachtet werden, dass Wasser, Sand und Schnee das Licht reflektieren, sodass die UV-Dosis sich fast verdoppeln kann.
 

Fazit: Die Haut vergisst keinen Sonnenbrand

Ihre Haut vergisst keine Schäden durch UV-Strahlung. Doch Sie steuern das Risiko: Schatten, Stoff und Sonnenschutz reduzieren Hautschäden durch Sonnenstrahlen drastisch. Entdecken Sie Veränderungen durch Selbstchecks früh, lassen Sie sie prüfen und handeln Sie rasch. So bleibt Hautkrebs oft nur ein kleines Kapitel Ihrer Gesundheitsgeschichte. Fangen Sie frühzeitig mit der Kontrolle und der Prävention an, denn Schutz ist einfacher als Therapie.

 

Quellen:

 

Über den Autor
Volker Blasek ist Diplom-Redakteur mit den Themenschwerpunkten Gesundheit und Medizin. Mit über 3000 veröffentlichten Beiträgen in verschiedenen Medien ist er ein erfahrener Fachmann auf seinem Gebiet. In seiner Freizeit widmet er sich gerne seinem Garten und liebt es, neue Reiseziele zu erkunden.


Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Informationen und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.