Rote Bete

Rote Bete: 

Hochwertige Nährstoffe für Herz & Kreislauf

Rote Bete war früher als Arme-Leute-Essen verkannt, heute gilt sie als Superknolle. Ihr süß-erdiges Aroma, die rubinrote Farbe und das beeindruckende Nährstoff-Profil machen sie spannend für eine gesunde Ernährung. So kann der regelmäßige Konsum von Rote Bete beispielsweise zur Senkung des Blutdrucks beitragen und die sportliche Leistungsfähigkeit zeitweise verbessern. Gleichzeitig liefert die Rübe Folsäure, Kalium und zellschützende Substanzen, die als Betalaine bezeichnet werden. Erfahren Sie in diesem Artikel, warum die Rote Bete einen festen Platz im Speiseplan verdient hat.

 

Inhaltsstoffe im Überblick

Rote Bete sind sehr kalorienarm, da sie zu 90 Prozent aus Wasser bestehen. 100 Gramm liefern nur 41 Kilokalorien. Diese Menge enthält 407 Milligramm Kalium, das Herzrhythmus und Nerven stützt, sowie 83 Mikrogramm Folsäure, die wichtig für die Zellteilung ist. Magnesium, Eisen und die Vitamine B1, B2, B6 und C komplettieren das Paket. Das Pigment Betanin wirkt als zellschützendes Antioxidans und färbt sogar Urin rötlich, was jedoch harmlos ist. In der Schale stecken zusätzliche Ballaststoffe für eine stabile Verdauung. Wer die Blätter mitgaren will, erhält Beta-Carotin fürs Auge. Dieses Nährwert-Profil ist besonders interessant für Menschen, die mit kleinen Portionen viele Vitalstoffe aufnehmen möchten.

 

Herkunft und Erntezeit

Die Rote Bete, botanisch „Beta vulgaris“, zählt zu den Gänsefußgewächsen. Sie ist mit Mangold und Zucker- sowie Futterrüben verwandt. In Norddeutschland sagt man „Rote Rübe“, in Süddeutschland auch „Rahne“. Die runden oder zylindrischen Knollen tragen eine braunrote Schale und werden bis zu 600 Gramm schwer. Hauptanbaugebiete liegen in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Bayern. Durch Kühllager sind deutsche Knollen ganzjährig verfügbar. Frisch geerntete Rote Bete gibt es ab Mai bis in den Herbst.

 

Kann Rote Bete den Blutdruck senken?

Die Knolle speichert Nitrate aus dem Boden. Mundbakterien verwandeln sie in Nitrit, der Körper macht daraus Stickstoffmonoxid. Dieses erweitert Gefäße und lässt systolische Blutdruck-Werte moderat fallen. Eine Meta-Analyse zeigte: 200–800 Milliliter Saft senkten den systolischen Blutdruck im Mittel um etwa 5 mmHg. Der untere Wert blieb meist unverändert. Klinische Langzeitdaten fehlen noch, daher ersetzt Rote Bete-Saft keine Therapie. Wichtig: Nitrate wirken besser, wenn gleichzeitig Vitamin C aus Paprika oder Zitrusfrüchten zugeführt wird, weil so weniger unerwünschte Nitrosamine im Körper gebildet werden, die eine potenziell krebserzeugende Wirkung haben.

 

Entzündungshemmende Wirkung

Rote Bete hat auch eine entzündungshemmende Wirkung. Beim Essen kommt ein bunter Mix an natürlichen Farbstoffen in den Körper, insbesondere das Farbpigment Betanin und die Flavonoide Vitexin-2-O-xylosid. Diese Antioxidantien fangen aggressive Teilchen ab und bremsen damit Entzündungen. Ein italienisches Forschungsteam zeigte im Rahmen einer Studie, dass die Stoffe die Ausschüttung von Entzündungsboten drosseln.

Rote Bete Hummus

Sportlicher Nutzen von Roter Bete

Eine weitere Studie mit Sportlerinnen legt nahe, dass die Einnahme von 50 Milliliter Rote Bete-Konzentrat eine leistungssteigernde Wirkung beim Sport hat. Die enthaltenen Nitrate verbessern die Sauerstoffausnutzung, während Herzfrequenz und Atemeffizienz sinken. Spaziergänge, Rad- oder Wandertouren gelingen mit weniger Luftnot. Wer Medikamente nimmt, sollte jedoch eventuelle Wechselwirkungen prüfen, etwa bei blutdrucksenkenden Präparaten. Wer vor dem Training Rote Bete-Saft einnimmt, sollte darauf achten, dass die leistungssteigernde Wirkung nach etwa zweieinhalb Stunden eintritt.

 

Risiken & Grenzen

Rote Bete enthält Oxalsäure, die Nierensteine begünstigen kann. Menschen mit entsprechender Vorgeschichte essen besser kleine Portionen und trinken dazu genügend Wasser. Die Nitratbelastung liegt bei normalem Verzehr unterhalb gesundheitlicher Grenzen; Säuglinge sollen dennoch keine Rote Bete erhalten. Bei bestimmten Magen-Darm-Infekten empfiehlt sich Verzicht. Wer Betablocker oder Nitrosprays nutzt, sollte Saftkuren oder regelmäßigen Verzehr ärztlich abklären.

 

Einkauf, Lagerung, Zubereitung

Wählen Sie pralle Knollen ohne Seitenwurzeln. Kleine Exemplare garen in 30 Minuten, große brauchen bis zu einer Stunde. Kochen Sie die Knolle ungeschält in Salzwasser, danach unter kaltem Wasser abschrecken, so löst sich die Schale leicht. Für Rohkost dünn hobeln und mit Apfel kombinieren. Lagern Sie ungekochte Rüben in Papier im Gemüsefach, dort halten sie rund eine Woche. Gekochte Stücke verderben schnell, luftdicht verpackt maximal einen Tag. Einfrieren funktioniert, verringert jedoch den Betanin-Gehalt. Die Blätter frisch verarbeiten: kurz dünsten, mit Knoblauch verfeinern und wie Spinat servieren.

 

So integrieren Sie Rote Bete in den Speiseplan

Rote-Bete-Hummus ersetzt Butter und liefert Protein. Ofenchips mit Olivenöl und Kümmel sind kalorienarme Snack-Alternativen. Ein Smoothie aus Rote Bete, Orange und Ingwer gibt einen Nitratschub und stärkt das Immunsystem. In Suppen harmoniert die Knolle mit Linsen, was den Blutzucker stabil hält. Wer klassische Rezepte liebt, probiert Borschtsch in der leichten Variante mit fettarmem Joghurt oder einen Rote-Bete-Salat. Für eine süße Überraschung backen Sie Brownies, bei denen pürierte Rote Bete Zucker reduziert und Saftigkeit erhöht. Eingelegte Rote Bete eignet sich als schnelle Beilage zu Hauptgerichten. So wird jeder Tag ein Stückchen gesünder, ohne Verzicht.

 

Rote Bete: Vom Arme-Leute-Essen zum regionalen Superfood

Rote Bete liefert starke Nährstoffe, kann Blutdruck und Ausdauer positiv beeinflussen, wirkt entzündungshemmend und schmeckt vielseitig. Machen Sie Rote Bete zum festen Bestandteil in ihrem Speiseplan – Körper und Gaumen werden es danken.

 

Quellen:

 

Über den Autor
Volker Blasek ist Diplom-Redakteur mit den Themenschwerpunkten Gesundheit und Medizin. Mit über 3000 veröffentlichten Beiträgen in verschiedenen Medien ist er ein erfahrener Fachmann auf seinem Gebiet. In seiner Freizeit widmet er sich gerne seinem Garten und liebt es, neue Reiseziele zu erkunden.


Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Informationen und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.